Handwerk und Kopfarbeit
Handwerklich sind die Schwierigkeiten des Zusammenfügens so vielfältig wie die Materialien. Vieles klären 2-Komponentenkleber, Heißkleber, Polyester und Weißleim, wann immer es geht/ nötig ist mit Dübel und Verstärkung. Auch das Festhalten und Anpassen der immer unregelmäßigen Teile ist schwierig. Aber die heikelste Aufgabe ist dem Hirn gestellt: Welche Idee legt ein Objekt nahe? Oder: Welche Zutaten braucht es für eine Idee, die ich darstellen will? Was soll das Produkt ausdrücken? Welche Assoziation, welchen Gedanken soll es, kann es anregen? Viele interessante Fundstücke liegen jahrelang in meinem Fundus, bis eines Tages ein weiteres Element erscheint und das Konzept aufblitzt, z.B.: Über 15 Jahre war offen, was aus einem kapitalen mehrteiligen Baumpilz werden konnte, bis eines Tages an der Fonte Clitunno in Umbrien ein Putto flüsterte: „Ich bin der Putto auf der Wolke.” Und da sitzt nun das italienische Kitsch-Figürchen auf dem außergewöhnlichen Zunderschwamm, den ich vor Jahren vom Baumstamm hackte. Oder der Wal-Knochen: die naive Vorstellung der Walfontäne (Fontaine de Baleine) machte die Verbindung zu drei maritimen Zutaten, Schwamm, Schere und Muschel.
